Im Jahr 1990, also in den letzten Tagen der DDR, wurde der "Nationalpark Hochharz" ge-
gründet. Das heißt, es war etwa der östliche Teil von der jetzigen Grenze zu Nieder-
sachsen in Richtung Drei Annen Hohne.
Der "Nationalpark Harz", in Niedersachsen, wurde 1994 gegründet und beide fusionierten am 01.01.2006 zum "Nationalpark Harz".
Ein Blick aus dem Harzvorland hinauf verspricht eine faszinierende Landschaft, Flora und Fauna. Interessant sind aber auch einige Zahlen und Fakten, die man diesem Mittelge-
birge garnicht zutraut.

Bick zur die Eckertalsperre
Der "Nationalpark Harz" nimmt etwa 10% des gesamten Gebirges ein. Der Park ersträckt sich über eine Höhendifferenz von rund 900m - von 270 üNN bis zu 1141m auf dem Brocken. Auf Grund seiner exponierten Lage (höchste Erhe-
bung zwischen Nordsee und Ural) ist der Nationalpark allen Wetterunbilden ausge-
setzt und der Brocken selbst hat ein alpi-
nes Klima. Im Nationalpark gibt es, eben auf Grund dessen, 6 Höhenstufen der Vegetation.
Der Brocken hat eine baumlose Kuppe und die ist auf Grund des Klimas natürlichen Ur-
sprungs. Das war schon lange bekannt und dennoch gab es auch Zweifel. Schließlich wurde die Fläche schon sehr lange touristisch und dann auch militärisch genutzt. Jetzt ist der Fakt aber wissenschaftlich bewiesen worden.
So hat die Uni Göttingen in einem längerem Zeitraum Bodentemperaturmessungen von Ilsenburg bis hinauf zum Brocken durchgeführt und diese mit anderen Gebirgen ver-
glichen, die ebenfalls eine Baumgrenze aufweisen. Die Übereinstimmung der Messer-
gebnisse wird als eindeutiger Beweis für die Natürlichkeit der baumlosen Brockenkuppe angesehen.
Auf 52% des Nationalparkfläche werden keine Maßnahmen durchgeführt. Das ist die Kern-
zone. Die Grenze dieser Zone ist auch durch Hinweisschilder ("Gesperrt zum Schutze der Natur") gekennzeichnet. Es gibt auch keinen Grund die Wege zu verlassen, denn solche sehenswerten Objekte wie blühende Pflanzen auf einem Hochmoor, sieht man auch vom Weg aus (z. B. "Neuer Goetheweg").

über den "Acker" zur "Hanskühnenburg" (H), "Brocken" (B)und "Wurmberg" (W)
Neben der "Kernzone" (fachl. "Naturdynamikzone") gibt es noch zwei weiter. In der "Naturentwicklungszone" werden zeitlich befristete Arbeiten durchgeführt, mit dem Ziel, diese an die "Naturdynamikzone" heran zu führen. Die "Nutzungszone" dient dem Erhalt von kulturhistorisch wertvollen Flächen wie Schwermetallrasen, Bergwiesen und Bergheide. Hier finden Pflegearbeiten statt und es ist ein allgemeines Erholungsgebiet.
Gaststätte und Aussichtsturm "Hanskühnenburg"
Gelegentlich begegnet man Rot-, Reh- und Schwarzwild oder wesentlich öfter den Fuchs. Dem wieder angesiedelten Luchs wird wohl der normale Wanderer nicht begegnen, der ist zu vorsichtig und sehr scheu. Da lohnt sich auf jeden Fall die Wanderung zur "Raben-
klippe" mit dem Schaugehege.
Die Wiederansiedlung des Auerhuhns hat noch nicht geklappt. Dafür gibt es das "Auer-
huhn-Schaugehege" bei Lohnau.
Besuchen Sie den "Nationalpark Harz" zu allen Jahreszeiten. Man kann immer was entdecken. Es gibt im Nationalpark kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Verschie-
dene geologische Formationen sind Aussichtspunkte und auch im Winter mit der nötigen Vorsicht begehbar. Wie zum Beispiel der "Ahrensklint" oberhalb von Schierke.

im "Brockengarten"
Um die Vielfalt der Flora des National-
parks zu erkunden, muss man schon vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst alle Höhenlagen mehrmals durchwandern. Irgend etwas blüht immer. Ob an Felsen, auf Wiesen oder Mooren. Selbst auf der nicht bewaldete Brockenkuppe. Allerdings - der "Brockengarten" liegt zwar auch im Nationalpark, aber er wurde 1890 angelegt und wird von der "Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg" betreut. Er zeigt einheimische Hochge-
birgspflanzen und aus der ganzen Welt.
An den Hauptzugängen des Nationalparks stehen Parkplätze zur Verfügung. Um den östlichen Teil zu erkunden kann man aber auch mit dem Zug bis Drei Annen Hohne fahren.
In den Orten, rings um den Nationalpark und auch im Park selber, stehen Besucher-
zentren
. Sie informieren über den Nationalpark im Allgemeinen und dann über Wissens
wertes aus der direkten Umgebung des Hauses.
Besonders lohnenswert ist der Besuch des "Brockenhauses". Es ist die umfassenste Ausstellung über den Nationalpark. Da der Park nicht nur aus der Landschaft und der sichtbaren Flora und Faune, sondern auch aus den vielen nicht sichtbare und doch schützenswerten Tieren, sollte der Besucher in die vielen Gucklöcher schauen. Dort gibt es viel zu entdecken.
Den Besuch des Nationalparks kann man natürlich auch planen. Auf der Seite des "Nationalpark Harz"finden Sie viel Informationen dazu.
Hier gibt es auch spezielle Rubriken für Kinder und Jugendliche.
Auch Rollstuhlfahrer sind im Nationalpark willkommen. Für diese Gäste gibt es eine spezielle Info-Seite vom Nationalpark:
"Kein harter Brocken für Rollstuhlfahrer"